Olivenernte


Gleich hinter der kleinen italienischen Ortschaft Castel Rigone (bei Perugin) beginnt in Umbries das Reich der Oliven. Man sieht die schief gewachsenen, knorrigen Bäume mit ihren silbriggrünen Blättern schon von Weitem an den Hängen stehen. Um zur Villa “La Rogaia” zu kommen, muss man noch 2,5 Kilometer über eine enge Schotterstraße fahren. Dann, hinter einer Kurve, erscheint ein kleines, helles Sandsteinhaus auf einer Hügelkuppe. Der Kiesweg schlängelt sich jetzt durch hohe Rosmarinsträucher, vorbei an Mandel- und Pfirsichbäumen, Gemüsebeeten und nach Honig duftendem Ginster – plötzlich steht man auf einer Terrasse.
Jedes Jahr im Oktober krümmen sich die Äste unter der Last der dicken, schwarzen Früchte. Dann ist Erntezeit in La Rogaia. “Allein schafften wir es aber nicht, alle Oliven abzupflücken.” Eines Abends vor drei Jahren sitzen Wolfgang und Annette auf ihrer Terrasse, trinken Chianti, hören den Grillen zu und haben eine Idee. “Wir leben ja hauptsächlich von der Vermietung unserer kleinen Ferienwohnungen. Ab Oktober ist die Saison zu Ende, und dann stehen die Wohnungen oft leer.” Aber genau zu diesem Zeitpunkt sind die Oliven reif zum Abpflücken. “Super, dachten wir. Dann bieten wir einen Oliven-Urlaub an. Jeder kann herkommen und sich sein eigenes Öl herstellen.”

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